Aktuell sind die Strom- und Gaspreise so hoch wie nie zuvor. Der Kostenanstieg stellt viele Verbraucher:innen vor finanzielle Herausforderungen. Insbesondere jene Verbraucher:innen, welche einen neuen Gasvertrag abschließen müssen sind von den Preissteigerungen betroffen. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag erklären, warum die Preise, so stark gestiegen sind und Ihnen einen Überblick verschaffen, welche Regulierungen auf den Gaspreis wirken und geplant sind.
Die Gasknappheit als Auslöser
Die Ursache für den Anstieg sind die aktuellen Ereignisse in der Ukraine. Politische Entscheidungen haben dazu geführt, dass die russischen Gaslieferungen nach Deutschland eingestellt wurden. Etwa 50% des deutschen Gases wurde bisher aus Russland geliefert, sodass nun eine Knappheit entsteht. Dies wiederum führt zu hohen Beschaffungskosten der Gasversorgungsunternehmen, welche die gestiegenen Kosten an die Kund:innen weitergeben. Insbesondere Neukund:innen sind von den hohen Preisen betroffen, jedoch werden auch für Bestandskund:innen die monatlichen Abschlagssummen angepasst.
CO2 Steuer
Die ansteigende CO2 Steuer führt zusätzlich zu steigende Kosten für Verbraucher:innen. Die Besteuerung wurde eingeführt, um Anreize zur Umstellung auf erneuerbare Energien zu schaffen und sich den Klimazielen für die Jahre 2030 und 2050 anzunähern. Die CO2 Steuer beträgt für das Jahr 2022 etwa 0,67 Cent pro Kilowattstunde.
Gasumlage
Die geplante Gasumlage sollte zu einem zusätzlichen Anstieg des Gaspreises führen. So sollte ab Oktober diesen Jahres bis März 2024 eine Kilowattstunde Gas um 2,4 Cent teurer werden. Jedoch wurde die Gasumlage aufgrund der aktuellen Preiserhöhungen stark kritisiert, sodass diese nun doch nicht in Kraft tritt.
Regelenergieumlage
Diesen Monat erhöht die Regelenergieumlage den Gaspreis um 0,57 Cent pro Kilowattstunde. Diese Umlage dient dazu das Gasnetz stabil zu halten und wird jedes Jahr neu kalkuliert.
Gasspeicherumlage
Die Gasspeicherumlage tritt ab Oktober 2022 in Kraft. Diese bewirkt eine Gaspreissteigerung um 0,059 Cent pro Kilowattstunde. Die Umlage wird zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit erhoben.
Mehrwertsteuersenkung
Die Mehrwertsteuer auf Gas lag bisher bei 19%. Für den Zeitraum von 1. Oktober 2022 bis Ende März 2024 wird diese auf 7% abgesenkt.
Gaspreisbremse
Die Bundesnetzagentur plant den Gaspreis bis Sommer 2024 festzusetzten. In welcher Form dies geschieht ist jedoch noch nicht bekannt. Es ist möglich, dass der regulierte, günstige Preis lediglich für durchschnittliche Verbrauchsmengen gelten wird, sodass bei einem hohen Gasverbrauch weiterhin hohe Kosten für Verbraucher:innen entstehen werden.
Energiepauschale
Zur zusätzlichen Entlastung bezüglich der gestiegenen Energiekosten wurde Arbeitgebern eine Energiepauschale von 300€ gewährt, welche noch in diesem Jahr mit dem Gehalt ausgezahlt wird. Auch Rentner erhalten 300€ und an Studierende und Fachschüler:innen werden 200€ gezahlt.
Durch zusätzliche Rohstofflieferungen (Flüssiggasterminals etc.) ist davon auszugehen, dass die Preise sinken und sich stabilisieren. Aufgrund der Volatilität der Energiepreise, sowie für die Versorgungssicherheit ist es generell ratsam Gas und Strom einzusparen. Tipps zum Energiesparen können Sie in diesen beiden Beiträgen der Hausverwaltung Weimar GmbH nachlesen: